![]() |
Morgenstreich | ![]() |
Use the BACK-Icon twice to return to VTour | "Fasnacht"-Mainpage |
uf den vierten Schlag der Kirchenglocken erlischt in ganz Basel die Strassenbeleuchtung und die Cliquen spielen
den ersten Marsch, den Morgenstreich. Ab diesem Moment umgibt Basel die nächsten drei Tage ein Zauber, der kaum
beschrieben werden kann, sondern erlebt werden muss.
Von ihrem Stammlokal aus, ziehen die Cliquen stadteinwärts. Tambouren, sowie Pfeifer tragen die unterschiedlichsten Kostüme,
ein Sujet (Thema) gibt es am Morgenstreich nicht, jeder verkleidet sich nach Lust und Laune. Auf den Larven ist meist eine
"Kopflaterne" (eine kleine Laterne) montiert, die Aufschluss über die Cliquenzugehörigkeit gibt.
Nach einiger Zeit trennt sich die Clique in die verschiedenen Altersklassen auf. Binngis, Junge Garde, Stammverein und Alte
Garde gehen ihre eigenen Wege und spielen ihre einstudierten Märsche.
Von Zeit zu Zeit werden Pausen eingelegt, um sich auszuruhen, denn das Trommeln, wie auch das Pfeifer ist ziemlich
anstrengend (die Tambouren haben unter dem Gewicht der Trommel zu leiden, den Pfeifern geht irgendwann die Luft aus).
An diesen Halten ist es üblich eine "Baiz" (eine Kneipe) aufzusuchen um sich aufzuwärmen. Zum Morgenstreich gehört die
"Mehlsuppe" und die "Zwiebel-" und "Käseweihe", wie das Christkind zu Weihnachten.
Bei der Mehlsuppe handelt sich um eine Suppe gemacht aus grbranntem Mehl und Zwiebeln, die Zwiebel- und Käseweihe bedarf wohl keiner
weiteren Erklärung. Der Genuss von beiden eignet sich unter anderem vorzüglich um sich aufzuwärmen.
Am Morgenstreich wird nur getrommelt und gepfiffen. Guggenmusiken und Waggiswagen nehmen nicht Teil daran. Im
"Gegenzug" dafür gehört die Stadt am Dienstagabend den Guggenmusiken (Guggenkonzert).
So gegen acht in der früh kehren die Cliquen und ihre Züge ins Stammlokal zurück. Die meisten Fasnächtler legen sich noch
für ein paar Stunden aufs Ohr, um am Nachmittag am Cortege (Umzug) fit zu sein.
Viele Fasnächtler betrachten den Morgenstreich als einen der schönsten Momente an der Fasnacht.
Um unseren "Ausland-Baslern" ein wenig Heimweh zu machen und um sie wieder einmal in die Stadt am Rhein zu locken, hier ein Gedicht von Blasius, aus dem Band "Der Baasler und sy Wält".
Stohsch im Gässli, ääneduure
gsehsch dur d Nacht d Ladäärne koo
Naime iebt e Waggis Schnuure;
alles streggt der Hals dernoo,
ob er au die Rächte braicht.
Äntlig wider Moorgestraich!
Und de heersch si pfyffe, drummle,
dass s aim bis in d Zeeche frait.
Jetzt muesch druggen und di dummle,
sunscht verfählsch die Heerligkait.
Griegsch au Biff und Dritt und Spaich,
Äntlig wider Moorgestraich!
s bruucht e freschtlig Moorgeliftli,
bis i langsam maimzue stampf.
Us de Baize strycht e Diftli,
Larvelagg und Suppedampf.
s Häärz isch gligglig, d Gnei sinn waich...
Äntlig wider Moorgestraich!
Sounds: | ![]() (1.97MB) | ![]() (550kB) |